NVIDIA: Broadcast Software – Ressourcenhunger
Vor ein paar Wochen hatte ich von der beeindruckenden Leistung von NVIDIA’s RTX Voice berichtet. An dieser Meinung hat sich auch bis jetzt nichts geändert. Doch NVIDIA hat die Tools weiter ausgebaut. RTX Voice ist nun auch offiziell und ohne Workarround mit GTX Karten kompatibel.
Für Besitzer von RTX Karten wurde die Software NVIDIA Broadcast entworfen.
Hier findet sich neben dem Voice Filter nun auch ein Kamerafeature, was es einem ermöglicht auch ohne Greenscreen den Hintergrund des Kamerabildes ausblenden zu lassen.
Ein prinzipiell klasse Feature, was für meinen Geschmack aber noch einige Optimierungsarbeit benötigt.
Es arbeitet im Grunde ganz ordentlich, klar flimmert das Bild besonders bei schnellen Bewegungen um einiges mehr, als bei dem klassischen Greenscreen Setup, schließlich wird der Hintergrund auch von einer „KI“ erkannt und gefiltert, aber das Resultat ist für mich OK.
Doch dann merkte ich komisches Ruckeln in Spielen, die zuvor sauber gelaufen sind. Auch mein Hardware Monitor zeigte eine seltsame Veränderung der Leistungswerte.
Also schaute ich mir mal den Leistungsverlauf des Kamerafilters im Leerlauf des PCs an und war leicht erschrocken.
Das Leistungsdiagramm zeigte bei geöffneter Videovorschau mit aktiviertem Filter in der Broadcast Software folgenden, fast konstanten Wert.
Allein der Kamerafilter im Vorschaubild bei einer Kameraauflösung von 1920×1080 bei 30 FPS generiert eine GPU Auslastung von im Schnitt 21% (getestet mit einer leicht übertakteten RTX 2070 SUPER).
Dieser Wert war dann doch höher, als ich erwartet hatte. Klar ist da einiges an Berechnung nötig, aber mit über 20% hatte ich nicht gerechnet.
Doch das ist noch nicht alles. Ich habe dann mal den Hintergrundfilter deaktiviert und siehe da, wie erwartet sank die GPU Auslastung ab.
Nun lag die GPU Auslastung bei nahezu konstanten 6%. Somit braucht die KI ca. 15% der GPU Leistung, um den Hintergrund zu filtern.
Doch nun kommen wir zu dem Punkt, der mich wirklich erschreckt und der mich auch irgendwie ärgert. Beim Schließen der Broadcast Software hatte ich zufällig noch den Ressourcenmonitor offen und sah so folgendes Bild…
Die GPU Auslastung fiel um weitere 3% ab. Somit benötigt die Broadcast Software 3% der Leistung einer RTX 2070 SUPER um ein Kamerabild zu rendern?
Man könnte nun mit der Full HD Auflösung argumentieren, doch ein Wechsel auf 1280×720 (30 FPS) ergab nur um etwa 1% niedrigere Werte als bei Full HD.
Selbst 640×480 (30 FPS) verringerte die Werte nur um 2-3% im Vergleich zu Full HD
Mein Fazit
Somit bleibt als Fazit nur zu sagen, dass es wirklich ein enorm gutes Feature ist und ich es auch sicher weiter im Blick behalte. Für den praktischen Einsatz ist es aber in meinen Augen noch viel zu leistungshungrig.
An dieser Stelle muss NVIDIA noch dringen nachbessern, um es für Streamer interessant zu machen.