Mein erster Eindruck lässt sich mit dem Wort „gut“ bis „sehr gut“ bezeichnen. Zum reinen „sehr gut“ fehlt noch ein Wenig, aber man muss bedenken, dass es sich noch um eine Alphaversion handelt.
Ebenso ist der Eindruck sehr beeinflusst von der extrem limitierten Auswahlmöglichkeit der Waffen und Gadgets.
Insgesamt läuft das Spiel absolut flüssig, was mich für eine Alpha wirklich erstaunt hat. Bei mir schwanken die FPS zwischen 75 und 95. Doch nach einer Weile merkte ich, das mein PC eine enorme Hitze von sich gab. Ich wollte dem Ganzen auf den Grund gehen, öffnete meinen Hardwaremonitor und sah, woher die Hitze kam.
Mein CPU war über alle 6 Kerne zwischen 80 -90% ausgelastet. Die Grafikkarte zwischen 90-100%. Das lies die Temperaturen auf ca 60-65 °C ansteigen. Nun kann man sagen, dass es ein modernes und grafisch anspruchsvolles Spiel ist, aber in meinem PC arbeitet mit einem i5 8600k auf 6 x 4,5 GHz und einer GTX 1070 OC jetzt auch nicht unbedingt wenig Leistung.
Das Lustige ist, dass ein Begrenzen der FPS mittels Vsync auf 60 keinerlei Erleichterung für die Grafikkarte brachte. Diese rödelte weiterhin auf 100%.
In diesem Punkt sollte DICE noch einmal etwas an der Optimierung arbeiten, denn Battlefield war eigentlich immer ein Spiel, für das man nicht unbedingt die neuste Technik brauchte, um es einigermaßen optisch ansprechend spielen zu können. So konnte ich zum Beispiel Battlefield 1 mit einem i5 4570 und einer GTX 760 gut auf ca. mittleren Grafikeinstellungen spielen.
Man muss aber dazu sagen, dass die grafischen Einstellmöglichkeiten der Alpha wirklich minimal waren, weshalb sich nur schwer sagen lässt, auf welcher Einstellungsstufe man letztlich spielt. Auch sieht man im Spielchat eigentlich nur positive Meldungen zur Performance und den FPS und das mit den verschiedensten Setups. So melden auch Besitzer einer GTX 1080 Ti, dass ihre Karte zu 100% ausgelastet sei.
Nun aber genug zur Performance, kommen wir zum spielerischen Eindruck. Mein erster Gedanke nach dem Joinen in das erste Spiel war „Verdammt was ist das? Battlefield 1 reskinned?“ Alles wirkte sehr vertraut und nicht gravierend verändert.
Doch dann machte ich meine ersten Schritte und musste sagen, dass es ein ganz anderes Spielgefühl war. Q spammend durch die Gegend laufen, um alles zu spotten hat den einzigen Effekt, dass sie die Q-Taste auf der Tastatur schneller abnutzt. Spielerisch hat man keinen Vorteil mehr, was ich sehr positiv finde.
Mit Q kann man einen Marker in die Spielwelt setzen, der für das eigene Squad sichtbar ist, um taktische Positionen zu verdeutlichen.
Das Spotten der Gegner läuft meiner Meinung nach automatisch ab, wenn man auf sie zielt, allerdings nur ab einer gewissen Distanz und auch nicht mehr so lange, wie noch bei den Vorgängern.
Man kann sich somit nun auch optisch tarnen. Steht man also beispielsweise in einer Tanne, kann es durchaus sein, dass ein Gegner 2 Meter an einem vorbei läuft. Das bietet wieder ganz neue taktische Möglichkeiten.
Das Teamplay selbst rückt auch wieder mehr in den Vordergrund. Man hat wirklich vergleichsweise sehr wenig Munition dabei. In der Regel sind das neben der geladenen Waffe noch ca 1-2 Reservemagazine. Eine gut durchmischte Gruppe hat also wirklich deutliche Vorteile.
Squadmitglieder können sich intern gegenseitig wiederbeleben. Man muss hierfür nicht zwingend Sani sein. Der Sanitäter kann das zwar um Längen schneller, aber prinzipiell kann es jede Klasse.
Ein Spieler stirbt nicht direkt, sondern geht zu Boden und kann hier um Hilfe schreien, sich umschauen und nach Teammitgliedern greifen. Es läuft ein Timer ab, während dem man wiederbelebt werden kann. Man stirbt erst, wenn dieser abgelaufen ist oder das Squad komplett ausgelöscht wurde.
An sich eine schöne Idee, die auch wirklich positiv für das Teamplay ist, jedoch würde ich mir eine Möglichkeit des Kriechens der am Boden liegenden Spieler wünschen. Oftmals stirbt man ja nicht unbedingt hinter einer Deckung, sondern auf offenem Feld, wo man auch nicht unbedingt wiederbelebt werden kann. Hier wäre es schön, wenn man in begrenztem Rahmen und Geschwindigkeit noch eine Deckung suchen könnte. Es gibt zwar die Möglichkeit „verwundete“ Mitspieler hinter eine Deckung zu ziehen, jedoch habe ich das in meiner doch recht intensiven Testphase kein einziges Mal erlebt. Lag man zu gefährlich zum Wiederbeleben, wurde man schlichtweg ignoriert und buchstäblich links liegen gelassen.
Die im den Ankündigungen angesprochenen Befestigungen, die man bauen kann, sind durchaus gelungen. Der Versorger wählt sein Arbeitswerkzeug aus und bekommt dann angezeigt, wo er was bauen kann.
Alle Möglichkeiten der Befestigungen werden allerdings von der Karte vorgeschrieben. Ein Verbunkern ist somit nicht möglich. Das waren ja die größten Befürchtungen, als das Feature erstmals vorgestellt wurde.
Battlefield 1 war für mich ein Spiel nach dem Motto „run, shoot, die, spawn, repeat“ ähnlich wie Battlefront. Das hat mich massiv gestört, da ich ein gewisses taktisches Vorgehen bevorzuge.
Battlefield V macht in meinen Augen wieder gute Schritte in die Richtung, dass Taktik wieder wichtiger wird, als pures Aiming. Das Spiel wirkt insgesamt sehr entschleunigt, was ich für einen richtigen und wichtigen Schritt halte.
Insgesamt kann ich also sagen, ich bin sehr positiv überrascht und bin sehr gespannt, was hier noch kommen wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich das Spiel auf jeden Fall bestellen und sagen, dass es sein Geld definitiv wert ist.